Random Pictures

Geschrieben von am 11. Oktober 2007 | Abgelegt unter Allgemein

Chinatown

Drache Erdal, Vesna, Ulrike

Chinatown

Millenium Bridge

Krieg der Welten - Tate Modern

herzschritt

Carole Telefonzelle

Tower Bridge

Bilder von oben nach unten und von links nach rechts:

1-4: Chinatown mit Erdal und Vesna am 31.09. während des Chinese Autumn Festival
Bild 5-10 sind von heute
5: Blick auf die Millenium Bridge von der Tate Modern aus
6: Wer hat „Krieg der Welten“ gesehen? (vor der Tate Modern)
7: Ich auf der Millenium Bridge.
8: Carole, die französische Assistant Teacher meiner Schule
9: Telefonzelle, höhö
10: Tower Bridge

Ich weiß gerade nicht…

Geschrieben von am 5. Oktober 2007 | Abgelegt unter Allgemein

…wie ich mich fühlen soll. Ich vermisse Deutschland und vor allem meine Freunde total! Es ist schwer, hier in London wirklich Leute kennenzulernen. Die Stadt ist groß, anonym und irgendwie sehr angsteinflößend, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Ich wohne jetzt seit einer Woche hier und weiß immer noch nicht ob ich mich wirklich wohl fühle. Ich nehme das mit dem „ich bin angekommen“ also nochmal zurück.

Nachdem der erste „ich bin in London“ Hochmut also verraucht ist, wird mir klar, dass mein Zimmer doch ziemlich klein ist. Und eine Stunde zur Arbeit oder eine Stunde in die Stadt ist einfach verdammt lange. Ich überlege gerade ob ich wegziehen soll. Mir täte es zwar wegen meinen netten Mitbewohnern sehr leid, aber ich will hier schließlich die nächsten 8 Monate ein einigermaßen angenehmes Leben führen.

Zudem fühl ich mich hier in Hackney/Clapton (ich wohn eher in Clapton als in Stoke Newington…) einfach nicht wirklich wohl. Hatte es vorhin mit Claudia, meiner deutschen Mitbewohnerin drüber. Auch über’s Thema umziehen. Hackney ist schon sehr hart… Nachdem ich dachte „du steigerst dich in was rein“, konnte sie mir bestätigen, dass die Umgebung am Anfang jeden Kirre macht. Ich bin nicht die einzige, die schiss hat, nach Einbruch der Dunkelheit raus zu gehen. Dann stumpfst du aber irgendwann ab und gewöhnst dich dran. Will ich das? Mich an solche Zustände gewöhnen? Ich weiß, warum viele Lehrer an meiner Schule nicht in der Nähe der Schule wohnen. Es reicht, wenn du die Probleme und teilweise die Armut im Klassenzimmer mitkriegst, die brauchst du nicht auch noch zu Hause haben. Jetzt überleg ich eben, ob ich mir ein neues Zimmer such. Das Problem ist aber, dass das gesamte East End net unbedingt besser ist…und wenn ich nicht täglich zwei Stunden zur Arbeit und wieder zurück fahren will, muss ich eigentlich hier irgendwo bleiben oder eher im Nordosten was suchen. Da sind die Gegenden leider auch nicht besser! Kommt aber natürlich auch wieder drauf an, wo genau man wohnt…

Ich fühl mich grad einfach mit der Situation total überfordert. Großstädte sind anstrengend! Und die englische Post streikt… *narf*

Vielleicht…

Geschrieben von am 3. Oktober 2007 | Abgelegt unter Allgemein

…ist ja doch nicht alles so schlecht, wie ich dachte. 😉

Ich fang vielleicht mal ganz von vorne an, damit ihr wisst, wovon ich überhaupt rede. Ich wohne in nem netten Haus mit drei Mitbewohnern im Londoner Stadtteil Stoke Newington im Borough of Hackney. Meine Mitbewohner sind echt toll, der älteste ist Martin, der Hausbesitzer (Brite und so um die 50 Jahre, Fotograf) und dann gibts noch Claudia, ne Deutsche, die seit 10 Jahren in London lebt (so um die 35 Jahre, Malerin und Kunstdozentin in Oxford) und Sandrine, ne knuffige kleine Französin, die seit nem halben Jahr da ist (so um die 25 Jahre, äh…ungefähr drölf verschiedene Jobs).
Mein Zimmer ist echt in Ordnung, zwar nicht groß, aber hat alles was ich brauch (Bett, Regal, Tisch, Schrank, Fernseher, CD-Spieler, W-Lan) und wir haben ne große Küche mit Tisch und genügend Platz. Ich hab endlich ein Gefrierfach, sogar ein eigenes, yeah! Das Bad ist auch total groß (im Vergleich zu meiner alten Wohnung ist eh alles groß…die würde einige Male hier ins Haus reinpassen…*hüstel*) und wir haben sogar nochmal ein extra Klo! Äh ja…ich bin vom Haus also sehr begeistert und meine Mitbewohner sind auch toll. Ich versteh mich mit allen drei total super und Claudia hat mich ja auch beim Heimweh so aufgepeppelt. 🙂 Sandrine war dann diejenige, die mir quasi die Angst vor der Umgebung genommen hat (die gute kommt und geht zu jeder Tages- und Nachtzeit)… Der Borough of Hackney wurde nämlich letztes Jahr zum „worst place to life in the UK“ gewählt. Dann hab ich schlaues Kind mir natürlich noch die „Hackney Gazette“ am Sonntag gekauft und nur von Mord, Totschlag und Raubüberfällen gelesen und zusätzlich liegt meine Schule noch in Leytonstone – dort wurde Anfang des Jahres ein Junge von nem anderen Jungen erstochen. Gangrivalität. Hoodies. Armut. Überlebenskampf. Ich bekomme hier ein ganz anderes Bild von London zu sehen, wie man es von den schönen Bildern oder als Tourist kennenlernt. In meinem Borough leben mehr Schwarze, Inder, Pakistanis, Moslems, etc. als Engländer. Und die meisten leben am Rande der Armutsgrenze oder sogar darunter. Da tötet man schonmal für 20 Pfund. Allerdings kommt es sehr darauf an, wo genau man im Borough of Hackney wohnt. Ich wohne in Stoke Newington, einem sehr jungen Viertel, dass gerade versucht, einen bessern Ruf zu bekommen. Es gibt hier viele nette Pubs, ein Haufen indische Schnellimbisse und tolle Restaurants und viele junge Familien ziehen her, weil die Mieten noch recht niedrig sind. Gleich um die Ecke liegt dann allerdings Clapton, eines der ärmsten Viertel von London…da geht man nach Anbruch der Dunkelheit besser nicht hin. Sehr viele Council Houses (so ne Art Sozialwohnungen), sehr viel Dreck und einfach extrem ungemütlich. Schon wenn man Richtung Clapton läuft, merkt man, wie sich das ganze Umfeld nach ein paar Straßenzügen ändert. (Das war übrigens auch an dem Tag, wo ich als einzige Weiße an der Bushaltestelle stand und mich so schrecklich unwohl gefühlt hab…da bin ich nichtsahnend in die falsche Richtung gelatscht und natürlich unwissend mitten nach Clapton rein.) Man sollte generell in Londons Außenbezirken wissen, wo man gerade ist und in was für ner Gegend man sich da aufhält. Ist halt ne Großstadt – und hier gibt’s nunmal viele Taschendiebe und schlimmeres. Friss oder du wirst gefressen. Aber wie meinte eine sehr liebe Person so schön: „Da ist es wahrscheinlicher, dass du von dem Nachtbus überfahren wirst, aus dem du gerade ausgestiegen bist, als dass dich auf dem Heimweg wer überfällt.“ Ich hab mittlerweile auch schon Leute kennengelernt, die wahnsinnig stolz darauf sind, hier zu leben – echte East Enders zu sein…
Was allerdings wirklich gegen Stoke Newington bzw. Hackney spricht: Es ist der einzige Bezirk, der in der Nahverkehrszone 2 und noch in der Inner City liegt, und nicht an das U-Bahnsystem angeschlossen ist. Die Busse sind ja so zuverlässig… *hüstel*

Gestern hatte ich meinen ersten Schultag. An ner Mädchenschule in Leytonstone. Eine normale Klasse an meiner Schule besteht aus 30% „typischen“ Briten und 30% Moslems mit Kopftüchern (bitte nur aus weißer Baumwolle, damit’s zur Schuluniform passt), 30% in traditionellem Shalwar Kameez (aber bitte im Design der Schule in nem bestimmten Stoff – Schuluniform eben), und ebenso viele Dunkelhäutige. (Ja, das macht insgesamt 120%, ich weiß – but you get the idea?!) Die Atmosphäre an meiner Schule ist aber total toll. Das Wort Rassismus existiert an der Schule quasi nicht. (Naja, die „anderen“ sind auch quasi in der Übermacht… *lol*) Ich hatte ja ein wenig befürchtet, dass vielleicht die Moslems zusammenhängen, die Weißen zusammenhängen, die Schwarzen und es extrem viel Cliquenbildung gibt. Aber an den ersten beiden Tagen konnte ich zwar Cliquen beobachten, aber ohne Religions-/Hautfarbe-/oder sonstige Grenzen. Die Schule achtet auch extrem darauf, dass genau so etwas nicht passiert. Natürlich gibt’s Reibereien, aber das sind ja auch alles pubertierende Gfrasters! 😀 Am Montag durfte mir Year 11 fragen stellen…ratet mal, was die erste Frage war: „Do you have a booooyfriiiieeend?“ Wer sich mal meine Schule ein wenig angucken mag und kurz Zeit hat, darf hier Video gucken. Bilder aus der Schule untermalt mit „Love has no colour“ vom Schulchor.

Ich denke, der Aufenthalt hier wird meinen Horizont in vielerlei Hinsicht erweitern. Ich sehe London jetzt schon mit anderen Augen, wie ich es vor meiner Ankunft gesehen habe. Und ich denke, dass sich dieses Bild bis zu meiner Abreise nochmal gewaltig verändern wird. Ich bekomme hier Eindrücke, die nicht unbedingt einfach zu verarbeiten sind. Gegensätze zwischen arm und reich, die ich in dieser Form nie erlebt habe und die oftmals nur einige Straßenzüge voneinander entfernt sind. Nachdem ich heute Abend auch zum ersten Mal im Dunkeln nach Hause gelaufen bin und mich niemand überfallen oder umgebracht hat (und ich auch nicht vom Nachtbus überrollt wurde…), habe ich beschlossen, mich auf das Abenteuer London einzulassen, mich auf Hackney einzulassen und meinen Horizont wahrscheinlich noch auf eine ganz andere Art zu erweitern als ich das geplant hatte. Ich bin mit anderen Erwartungen her gekommen…aber ich bin gewillt, meine Erwartungen dem anzupassen, was ich hier vorfinde.

Ich glaube, ich bin angekommen…

Nachtrag zum Heimweh

Geschrieben von am 29. September 2007 | Abgelegt unter Allgemein

Ich hab sehr tolle Mitbewohner. Und die Heizung funktioniert doch richtig. *schwitz* Äh ja…und zum Viertel: Claudia meinte, sie möchte in keinem anderen Viertel von London lieber wohnen… Ich lern’s ja vielleicht noch schätzen!

Heimweh…

Geschrieben von am 29. September 2007 | Abgelegt unter Allgemein

…und zwar ganz furchtbar. Ich will Heim. Ich vermiss alle. Alles doof. Außerdem trau ich mich nachts nicht alleine raus…ich hab ein wenig Angst vor dem Viertel hier… 🙁

Please eat elderly, disabled or pregnant commuters

Geschrieben von am 27. September 2007 | Abgelegt unter Allgemein

Heute hab ich begriffen, dass ich in London bin. Als ich im TopShop stand. Ja, richtig gelesen. Wie tussig ist das denn bitte? War aber wirklich so! Ich steh also im TopShop Megastore in der Oxford Street und denk mir „och ne, ich hab nur noch ne Stunde Zeit“ und da wird mir klar: Hey, ich kann noch ganz ganz ganz oft herkommen… 😀

Irgendwie bekommt man in London ein ganz anderes Verhältnis zu Distanzen. Als meine Mitbewohnerin Claudia gestern meinte, dass sie mal „kurz in die Stadt geht“ hab ich bei kurz auch noch an 1-2 Stunden gedacht. Als ich dann heute „kurz in die Stadt“ bin, wurde mir klar, dass ich 40 Minuten Bus/Zug/Tube/whatever brauche um nur in die Stadt zu kommen. Stoke Newington ist leider einer der Stadtteile, die nicht ans Tubenetz angeschlossen sind, d.h. ich kann entweder den langen (billigeren) Weg in die Stadt nehmen und mit dem Bus fahren, oder ich fahr erst National Railway bis zur Liverpool Station und dann mit der Tube weiter. Kostet allerdings auch etwas mehr. Mal sehen, welche Löcher sich so im Laufe der Zeit in meinem Geldbeutel auftun.
Apropos Tube…lustige Dinge sind da heute wieder passiert: Auf drei Linien haben sich die Zugfahrer einfach mal eben geweigert zu fahren. Grund: Zu gefährlich! Die Notbremsen funktionieren wohl nimmer richtig…

Und noch was lustiges, dass ich heute in einem Bus gelesen habe: „Please eat elderly, disabled or pregnant commuters“ … der Satz lautete wohl ursprünglich „Please OFFER YOUR Seat elderly disabled or pregnant commuters“. Nur hat jemand das „offer your s“ weiß übermalt… 😀

Nachrichten von der Insel

Geschrieben von am 26. September 2007 | Abgelegt unter Allgemein

So. Jetzt bin ich also da. Und total überladen mit Eindrücken. Zimmer ist winzig, aber OK, Mitbewohner scheinen ganz nett zu sein, zumindest Martin dem das Haus hier gehört. Morgen dann mehr, bin total müde, geschafft und hab grad keinen Nerv mehr zu nix. SCHLAAAAAAF! 😀

2 days left

Geschrieben von am 24. September 2007 | Abgelegt unter Allgemein

Packstress. Nervosität. Jetzt wird’s ernst! Am Mittwoch geht mein Flug – der nächste Blogeintrag kommt dann aus London…

…macht’s gut!

Sirenen und andere (un)nützliche Dinge

Geschrieben von am 19. September 2007 | Abgelegt unter Allgemein

Warum hat mein Freund eigentlich keine Zeitung?
Die hätte mich dann nämlich Punkt 11 Uhr davor bewahrt, hektisch durch die Wohnung zu rennen, die Fenster panisch zu schließen, das „Verhalten im Störfall“-Heft aus dem Schrank zu kramen, zum Fenster zu rennen und mit gefühltem Puls von 320 Richtung Atomkraftwerk zu starren… Schon mal jemand von euch nen ABC Alarm gehört? Luftalarm? Katastrophenalarm? Ein einminütiger, ohrenbedeutebender, Puls-zum-Rasen-bringender Heulton. Bei so nem Geräusch kann man gar nicht anders, als in Panik verfallen – egal ob man diese Sirene schonmal gehört hat oder nicht. Der Ton allein sagt nur eines: GEFAHR! Ich wusste bisher nicht, dass ich sowas wie nen natürlichen Fluchtinstinkt besitze… Nun ja.

Natürlich stand dann im tollen „Verhalten im Störfall“-Heft alles, nur nix nützliches: Also so lustige Sachen wie „Ausgabestellen von Iodtabletten“ oder „Aufnahmeorte des Evakuierungsplans“ und der allzeitgültige Satz „Bewahren Sie Ruhe!“… „hm, da hinten ist zwar ein kleiner Atompilz – aber gut, dann bewahr ich einfach mal Ruhe“. Allerbester Satz im gesamten Störfallheft war allerdings: „Lesen Sie dieses Merkblatt!“ Wenn ich das Merkblatt gerade in der Hand habe, dann lese ich es wohl, oder? Und wenn ich es nicht finde, dann nützt mir auch der Satz nix! Wie doof muss man eigentlich sein…
Jedenfalls hab ich dann panisch Flo ne Mail à la „Waaaaaah, Sirene, Angst!“ geschrieben, der grad 40 km weit Weg im Geschäft sitzt (somit erstmal die Ruhe weg hatte) und hab nen Rückruf bekommen, mit so Mut machenden Sätzen wie „wenn du nen Atompilz siehst, ist es eh schon zu spät“ oder „vielleicht ist es ja ne Feuerwehrsirene?!“. Da der Mensch ja kein Radio hat, konnte ich leider auch erstmal den halbwegs nützlichen Hinweisen im Warnheft nicht folgen: „Schalten sie ihr Radio ein, dort werden sie zusätzlich zu den Warndurchsagen via Lautsprecherwagen informiert“. Es stellte sich mal wieder raus, dass das Internet dein Freund und Helfer in der Not ist…

„Sirenen-Probealarm in Bayern“

Ach ja…Kernkraftwerke sind doch was lustiges… und Notiz an mich: Meinem Freund ein billiges Radio oder Zeitungsabo schenken (da stand das nämlich auch drin!)

Erkenntnisse oder so ähnlich…

Geschrieben von am 16. September 2007 | Abgelegt unter Allgemein

1. Ich werde ein paar besondere Menschen sehr sehr arg vermissen.

2. Ich hab das Gefühl, dass es noch so viele unerledigte Dinge gibt.

3. Ich trage nur dann schwarz, wenn es mir gut geht.

4. Meine Stereoanlage bzw. mein Kassettendeck hat mir den Krieg erklärt.

5. Ich bin noch total unorganisiert was England angeht.

6. Ich muss packen! Dringend!!!

7. Ich werde garantiert drölfzigtausend Dinge vergessen…

8. 25 kg Gesamtgepäck können nicht reichen!

9. Ich hab tolle Dozenten an der Uni.

10. Ich bin vielleicht doch noch nicht zwangsexmatrikuliert, siehe 9, werde aber noch 3-4 Wochen hoffen und bangen.

11. Die Bürokratie an der Uni ist schlimmer als auf jedem Rathaus.

12. Wo ist eigentlich Bielefeld?

13. Ich bin immer noch mit der Gesamtsituation überfordert, aber ich arbeite dran!

14. Fährt nach Stoke Newington wirklich keine U-Bahn?

15. Der Tittenfisch hat Federflossen.

16. Nur noch 10 Tage…

17. AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH! Panik…

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